WIP: Mackie M-1400

Durch “Zufall” bin ich wieder über einen defekten Amp in der Bucht gestolpert. Diesmal ein Mackie M-1400 mit recht passablen Leistungsdaten:

Maximum Power at 1% THD:
300 watts per channel into 8 ohms
500 watts per channel into 4 ohms
700 watts per channel into 2 ohms
1000 watts into 8 ohms bridged
1400 watts into 4 ohms bridged

Für Mid-High sollte das für meine kleine PA reichen, alternativ gibt’s einen tollen Monitor-Amp.

Hier die Beschreibung des Vorbesitzers:

Die Endstufe ist Defekt. Beim einschalten Fliegt die Sicherung.

Tja, dann wollen wir das Ding mal begutachten:

Mackie M-1400
Mackie M-1400

Natürlich war die Vorfreude so groß, dass ich noch vor dem ersten Foto die Schrauben des Gehäusedeckels lösen und einen kleinen Blick in den Innenraum des Amps wagen musste. Mit Abstand ist der Gerät einer der am saubersten und durchdachtesten Amps die ich in letzter Zeit gesehen habe. Die Entwickler haben sich wirklich Mühe gegeben, alles wirkt sehr sauber und durchdacht. Auch wurde an den Bauteilen nicht gespart, die Stützelkos des Netzteils sind von Nippon Chemi-Con. Wenn das David Jones sehen würde… Auch das Service Manual liest sich wie eine Bibel.

Gleich am Anfang fiel auf, dass die primärseitige Sicherung (F1) sich ihrer Funktion geopfert hat. Dabei handelt es sich um eine 6.3x32mm Sicherung mit 8AT. 5x20mm habe ich jede Menge auf Lager, aber natürlich keine einzige in der verwendeten Bauform. Auch egal, testweise einfach mal das Multimeter im höchsten Strommessbereich dazwischen gehängt. Anschließend langsam am Regel-Trenn-Trafo die Netzspannung hochgeregelt. Stromaufnahme schien normal, also weiter hochgeregelt, bis dann:

smokin' smoke
smokin’ smoke

Wer genau hinsieht, kann auf der rechten Bildseite noch ein wenig Rauch erkennen. Irgendwie schien die Rauchquelle in der Mitte des Kühlprofils zu sein. Was haben wir da? 2 Doppeldioden für die Zweiweggleichrichtung der Sekundärspannung. Beim Durchmessen hat sich ergeben dass mindestens eine der Doppeldioden Durchgang hat. Also nichts wie raus damit. Leichter gesagt als getan. Dank des TO-247AD Gehäuses der Dioden sind diese mittels Innensechskant-Schrauben an das Kühlblech geschraubt. Nur waren dabei die Entwickler wohl ein wenig zu sehr patriotisch. Liebe Entwickler, wenn ihr Geräte für den internationalen Markt baut, dann verwendet auch internationale Maßeinheiten (also metrisch), egal ob das ein “Made in US und A”-Ding ist, oder aus Cinesien, Taiwanien, oder was auch immer. Die haben tatsächlich imperiale Schrauben verbaut, genauer gesagt Innensechskant 3/32″. Da ich nicht bereits von Anfang an murksen wollte, habe ich mir die Zeit genommen und auf das Eintreffen meines frisch bestellten (zölligen) Innensechskant-Schlüsselsatzes gewartet. Normalerweise spare ich nie beim Werkzeugkauf, außer es ist vorhersehbar, dass ich das Werkzeug sowieso modifizieren muss. Der geringe Platz zwischen Schraubenkopf und Stützelkos hat das vermuten lassen. Und natürlich hat sich das auch bewahrheitet.

Innensechskant Schlüsselsatz
Innensechskant Schlüsselsatz

Der 3/32″ wirkt irgendwie kürzer…
Nach dem Auslöten habe ich beide Doppeldioden nochmal durchgemessen. Die mit der gemeinsamen Anode (FEN30DP) ist hinüber, die mit der gemeinsamen Kathode (FEP30DP) scheint noch zu funktionieren. Eine der beiden ist bei den namhaften Distributoren verfügbar, will wer raten welche das ist?
Klar, dass genau die, die ich brauche nicht verfügbar ist. Außer im ebay, aus Hongkong, der seriösen Quelle für Leistungshalbleiter, für ca. USD 12.- incl. Versand. Danke, aber da suche ich mir lieber eine Alternative. Und dabei bleibt es vorerst auch…

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2 Kommentare


  1. Hallo
    habe das selbe Problem mit meiner Mackie M-1400
    Welches ist das Alternativ Produkt der FEN30DP Diode?
    Grüsseaus der Schweiz
    René

    Antworten

    1. Hallo René!
      Sorry für die späte Antwort, habe den Kommentar leider übersehen.
      Ich habe damals mal nach einer Alternative gesucht, aber auf die Schnelle auch nichts gefunden. Bedingt durch Zeitmangel und andere Projekte liegt die M-1400 nun seither in einer Ecke. Zum Testen habe ich mal die beiden Doppeldioden durch einen Brückengleichrichter getauscht, die Endstufe blieb aber ohne Funktion. Somit war nach 10 Minuten die Motivation wieder auf 0 und die Endstufe wieder in der Ecke.
      Grüße aus Tirol!

      Antworten

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